Ohne Klimaschutz kein Wohlstand

 Wie wir aus der Paralyse des Status quo ausbrechen können

Eine unbequeme Tatsache 

Eine unbequeme Tatsache wird nach wie vor ausgeblendet: wir Menschen sind alle egoistisch veranlagt - mehr oder weniger und nicht besonders gut darin uns altruistisch, dem Gemeinwohl entsprechend sinnvoll zu verhalten. Das gilt auf allen Ebenen unserer Gesellschaft. Für unsere politisch verantwortlichen Entscheidungsträger genauso wie für die Firmenlenker, in deren Fabriken all die THG-intensiven Dinge unseres täglichen Konsums produziert werden, und natürlich für uns selbst. Solange wir dieses entscheidende Detail vernachlässigen, bleiben alle Bemühungen um ein wirkungsvolles und ganzheitliches Konzept, das dazu in der Lage ist die Emissionen auf ein wissenschaftlich empfohlenes Maß zu senken um die Erderwärmung innerhalb eines akzeptablen habitablen Bereiches zu begrenzen, chancenlos. Wir haben kein Erkenntnisproblem, wir haben ein Umsetzungsproblem. Deshalb nutzen auch noch mehr Aufklärung bzw. Appelle wenig. Außerdem hat das Tun oder Lassen des Einzelnen keinen spürbaren Einfluss auf das große Ganze. Denn es gibt keine direkte Rückkopplung! Dieser Fakt fördert Resignation und „Whataboutism“, zumal wir aufgrund fehlender klimafreundlicher Konsum-alternativen in ausreichendem Maße quasi handlungsunfähig sind - selbst wenn wir wollten.

 

Ohne Klimaschutz kein Wohlstand - oder wie wir aus der Paralyse des Status quo ausbrechen können

 

Eine Zäsur in Form eines Leitplankensystems mittels einer kontingentierenden komplementären Klimawährung bietet am ehesten das Potential einer Lösung welche in der gleichen Liga spielt, wie das Problem selbst, und welche das Steuerungspotential für Klimaschutz komplett in die Hände aller Konsumenten legt. Ein System, innerhalb dessen jeder Bürger selbst darüber entscheidet wie er Klimaschutz in sein Leben integriert, und nicht ob! Weg von kleinteiligen und oft unpopulären ordnungsrechtlichen Maßnahmen durch die Politik, die nach Protesten meist sowieso wieder bis zur Bedeutungslosigkeit verwässert werden, und kaum noch einen Nutzen bringen. Weg von sinnlosen Appellen an Industrie und Gesellschaft klimafreundlicher zu produzieren bzw. zu konsumieren. Hin zur Anerkenntnis, dass uns der bisherige Kurs niemals zum Ziel führen kann - zumindest nicht in dem der Krise entsprechenden erforderlichen Ausmaß bzw. Geschwindigkeit. Wir sind auf dem besten Wege die Zukunft künftiger Generationen zu verspielen.

 

"In den vergangenen Jahren hieß es immer, >der Wohlstand darf durch den Klimaschutz nicht gefährdet werden< obwohl doch mittlerweile jeder wissen sollte, dass es ohne Klimaschutz bald deutlich weniger Wohlstand für alle geben wird."

 

Die in uns allen angelegte ökonomische Sichtweise auf die Welt, die sehr dominant ausgeprägt ist, können wir jetzt nutzen um mit Hilfe dieser ganz zentralen Stellschraube den Weg in Richtung echter Nachhaltigkeit einzuschlagen und dies auf eine Weise, die Klimaschutz komplett von der Schuldfrage entkoppelt. Denn der Druck der begrenzten persönlichen CO2-Budgets wirkt deutlich besser als alle Verbote bzw. staatliche oder ordnungsrechtliche Interventionen, wie bspw. Verteuerungsmaßnahmen durch eine CO2-Steuer. Denn die Erfahrung zeigt: die Zustimmung der Bürger schwindet signifikant, sobald klimapolitische Maßnahmen die persönliche Komfortzone bzw. das eigene Portemonnaie betreffen. Durch den marktwirtschaftlichen Ansatz einer vom Geldsystem entkoppelten Klimawährung kommen automatisch die am besten geeigneten Methoden bzw. Techniken zur Anwendung, die mit dem geringsten Aufwand die beste Emissionsreduktion bewirken – und dies ohne der Notwendigkeit staatlicher Interventionen. 

 

Wie kann man innerhalb der Gesellschaft das Bewusstsein schaffen, dass Menschen sagen: Wir ziehen mit!

 

Gerechtigkeit ist ein starkes Grundbedürfnis eines jeden Menschen, und genau hier setzt das Modell persönlicher handelbarer Emissionsbudgets an. Denn jedem Bürger wird monatlich der gleiche Betrag in Form eines kostenlosen ökologischen Grundeinkommens zur Verfügung gestellt, mit dem er die CO2-Äquivalente seines individuellen Konsums bezahlt. Alles bekommt von nun an zwei Preise – den gewohnten wirtschaftlichen Preis in Euro und den zusätzlichen ökologischen Preis in ECO. So können wir Konsumenten die Klimaschädlichkeit unseres individuellen Konsums bewerten, und uns proaktiv für die klimafreundlichere Variante entscheiden. Die Industrie wird ihre Produktionsprozesse sehr viel schneller transformieren und deutlich mehr klimafreundliche Konsumalternativen zur Verfügung stellen, denn wir Verbraucher favorisieren von nun an Produkte mit einem kleineren ECO-Preis.

 

Das Resultat: 

Ein Anreizsystem für klimafreundliches Verhalten auf individueller Ebene und eine intrinsisch gesteuerte Motivation für Unternehmen zur Defossilisierung, um deutlich mehr klimafreundliche Alternativen anzubieten als bisher. Der Plan ist ehrgeizig, startet initial auf EU-Ebene und verbindet nationale Interessen mit globaler Verantwortung. Es ist ein Paradigmenwechsel in der Klimapolitik - weg von punktuellen Vorschriften hin zu einem ganzheitlichen systemischen Ansatz, der die systemimmanente Verflechtung aus Wirtschaft und Politik aufhebt, und die Bürger mitnimmt.  

 

  

Dies ist ein Beitrag des Blogs ECOlogisch der Klimaschutz NPO Saveclimate.Earth - Organisation für nachhaltige Ökonomie.