Beginnt nicht Veränderung schon im Kleinen und sollte nicht jeder zuerst bei sich selbst anfangen?
Im Prinzip natürlich ja! Allerdings zeigt die Erfahrung, dass Appelle oder auch einige wenige freiwillige Selbstbeschränkungen bei Weitem nicht die notwendige Veränderungspower bewirkt. Viele Menschen erkennen zwar den Handlungsdruck, sind aber nicht bereit, persönliche Konsequenzen daraus zu ziehen. Das ist einfach so, weil, im Gegensatz zur Corona Pandemie, keine unmittelbare
Bedrohung, bzw. Rückkopplung zu erkennen ist. Wenn wir tatsächlich ausschließlich darauf setzen, wird wertvolle Zeit verstreichen, um effektive Gegenmaßnahmen umzusetzen. Außerdem denken viele Menschen "... was kann ich denn schon groß bewirken ...". Resignation macht sich breit und man verbirgt sich hinter dem Nichthandeln von so vielen anderen. Auch Egoismus ist ein wichtiger Faktor: Selbst wenn sicher viele Menschen die Gefahren eines globalen Klimawandels erkannt haben, gewinnen neben dem systemischen Verständnis des Handlungsdrucks, meist aber egoistische Interessen die Oberhand "... das günstige Angebot für die Kreuzfahrt lasse ich mir aber nicht entgehen ...". Dabei ist es wichtig, dass es beim Thema Klimawandel nicht um Schuld gehen sollte. Schuld, im Sinne von "... dein Konsum ist schlimmer als mein Konsum ...". Es soll sich niemand angegriffen fühlen. Denn wir leben alle innerhalb dieses Systemdesigns, das den gegenwärtigen Zustand unserer Umwelt ermöglichte. Der Fokus sollte vielmehr darauf liegen, wie wir als Gesellschaft gemeinsam wieder aus der Krise herauskommen. Und dies auf möglichst gerechte Weise, ohne jemanden auf diesem Weg abzuhängen. Der Mensch sollte sich also durch geeignete Regularien nur so verhalten können, dass dadurch die Rechte Dritter nicht beeinträchtigt werden.
Erste Studie zur Quantifizierung von Erdsystemgrenzen
"Die Earth Commission ist ein internationales Team aus führenden Natur- und Sozialwissenschaftlern und wird u.a. von Prof. Johan Rockström (PIK) geleitet. Es ist der erste ganzheitliche Versuch, einen sicheren und gerechten Korridor für Mensch und Planet wissenschaftlich zu definieren und zu quantifizieren. Ziel ist es, wissenschaftliche Leitplanken für die Lebenserhaltungssysteme der Erde zu etablieren und bestehende Bewertungen wie die des Weltklimarats (IPCC) und des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) zu ergänzen, z.B.: Was sind die ökologischen Schwellen, die wir nicht überschreiten sollten, um einen Planeten zu schützen, der das menschliche Wohlergehen unterstützen kann? Und wie können wir das auf gerechte Weise tun?" Auch beim Modell der Klimawährung ECO werden Leitplanken etabliert. Sie dienen dazu den Bereich zu begrenzen in denen Bürger selbstbestimmt darüber entscheiden, wofür sie ihr persönliches Emissionsbudget ausgeben möchten. Somit kann jeder selbst bestimmen WIE er Klimaschutz in sein Leben integriert, nicht OB.
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Anmerkung:
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