"Zahlen bitte!" - ein Emissions-Preisschild für Produkte und Dienstleistungen

Selbstverständlich muss ein funktionierendes Unternehmen für jedes Ding einen realistischen Preis kalkulieren, um kostendeckend zu handeln und keine roten Zahlen zu schreiben. Aber auch unsere Umwelt darf durch unseren Konsum keine Miesen machen, um erhalten zu werden. Wir müssen damit anfangen zu berücksichtigen, welchen Preis das Klima für unseren Konsum zahlt. Denn auch dafür sollten wir einen angemessenen Betrag kalkulieren. Durch Bepreisung wird nebenbei auch eine gesunde Transparenz erzeugt. Der Verbraucher bekommt eine greifbare Vorstellung für die mit seinem persönlichen Konsum verbundene Klimabelastung. Denn jede Sache hat zwei Preise, einen ökonomischen und einen ökologischen. Diese beiden Werte müssen nicht unbedingt 

korrelieren. Eine Sache kann wirtschaftlich für einen sehr geringen Preis herstellbar sein, für die Umwelt allerdings einen hohen Schaden bedeuten. Jedes Produkt und jede Dienstleistung erhalten, neben dem normalen Preis, auch ein separates Emissions-Preisschild. Betrachtet wird immer der gesamte Klimagas Ausstoß, der während der kompletten Produktion, bis hin zum fertigen Artikel im Regal des Einzelhändlers, entsteht. Angefangen bei dem CO2-Ausstoß, der mit dem Primärenergieeinsatz für die Materialgewinnung verbunden ist, über sämtliche Produktionsschritte, bis hin zur Verpackung, der Lagerung, der Kühl- und der gesamten Transportkette. 

 

Anders, als bei unserem unnötig komplizierten und undurchsichtigen Steuersystem, sollte man versuchen, das Kohlenstoff Verrechnungssystem möglichst schlank und einfach zu halten. Ganz nach dem Motto „keep it short and simple“. Der Klimagasanteil wird auf jeden einzelnen Artikel heruntergebrochen. Da die Belastung der Atmosphäre mit Klimagasen ganz eng mit dem Verbrauch fossiler Primärenergiequellen verbunden ist, werden diese bezüglich ihres spezifischen Emissionsbeitrages bewertet und zertifiziert. Die Fördermengen dieser fossilen Energiequellen unterliegen einer marktwirtschaftlichen Limitierung durch das geschlossene Kreislaufsystem der Kohlenstoff-Ressourcenwährung, in dem nicht mehr ausgegeben (gefördert) werden darf, als mit der begrenzten Währung bezahlt werden kann. Innerhalb dieses Kreislaufes müssen die Kosten für die Förderung der fossilen Energieträger letztendlich durch die Bezahlung der Verbraucher gedeckt sein. Die Ressourcenwährung zirkuliert in einem geschlossenen Kreislaufsystem zwischen der Klimabank, den Klimakonten der Verbraucher, über alle Wertschöpfungsinstanzen hinweg, bis hin zu der Gewinnung der fossilen Primärenergieträger.

 

Alle an der Produktion, dem Transport und sonstigen beteiligten Teilinstanzen innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette, kalkulieren die verbrauchten ECO (analog zu Geld) für ihren Teilprozess und stellen diese jeweils der nachfolgenden Instanz in Rechnung. Dazu erhalten Unternehmen ein ECO Verrechnungskonto.

 

Die CO2-Emission, die bei der Herstellung entsteht, würde also über das Klimagas Preisschild am Artikel ausgewiesen und der Emissionsanteil während des Betriebes eines Produktes, wie beispielsweise eines Autos oder eines Elektrorasenmähers, würde über den Klimagas Preis am Kraftstoff, bzw. über den Strompreis abgerechnet.

 

 

Die konsequente Erfassung und Verbuchung der Ressourcenwährung ECO ist effektiv, detailscharf und absolut manipulationssicher. 

 

Da Unternehmen vom ECO-Handel an der Klimabörse ausgeschlossen sind, besteht kein Anreiz Waren oder Dienstleistungen mit unrealistisch hohen ECO-Preisen auszuzeichnen. Denn ein ECO-Überschuss kann nicht kapitalisiert werden, da zu viel eingenommene ECO nicht an der Klimabörse verkauft werden können. Außerdem bedeuten irreal hohe ECO-Preise einen Wettbewerbsnachteil gegenüber der Konkurrenz, weil Verbraucher wegen ihrer begrenzten ECO-Budgets eher ECO-günstigere Alternativen von Mitbewerbern bevorzugen würden.

 

Eine unrealistisch niedrige ECO-Preisgestaltung wäre ebenfalls nicht möglich. Zwar würden sich solche Waren und Dienstleistungen besser als die der Konkurrenz verkaufen, allerdings führten zu geringe ECO-Einnahmenunweigerlich dazu, dass schon bald die Rechnungen der Vorstufen und Zulieferer nicht mehr bezahlt werden könnten. So wie bei normalem Geld, muss auch hier realistisch kalkuliert werden, um kostendeckend zu wirtschaften. Somit ist das ECO-System durch den Ausschluss der Industrie vom ECO-Handel außergewöhnlich manipulationssicher.

 

Etwas kurzweiliger beschreibt dieses Video die Zusammenhänge: 

Egal, was die Industrie, Flugzeuge, Kreuzfahrtschiffe oder die Massentierhaltung derzeit noch für einen Dreck in die Luft pusten, der Markt wird es in Windeseile regeln. Wir Endverbraucher werden es uns überhaupt nicht mehr leisten wollen, all die klimaschädlichen Produkte und Dienstleistungen zu konsumieren, um den persönlichen Klima Kontostand zu schonen. Da nun überwiegend klimagünstige Produkte nachgefragt werden, wird die Industrie sehr schnell reagieren und auf umweltfreundliche Produkte bzw. Produktionsweisen umschwenken. Es wird auf einmal lohnend, z.B. Technologien wie Power to Gas voranzutreiben, um etwa unsere Industrie und Flugzeuge damit klimaneutraler anzutreiben und somit für den Verbraucher wieder ECO-erschwinglich zu machen. Grüner Strom wird beispielsweise viel stärker nachgefragt werden, als billigerer Kohlestrom und regionale Produkte erleben einen enormen Aufschwung, gegenüber exotischen Produkten aus Weitfortistan.

 

 

Am Rande bemerkt, ein enorm positiver Nebeneffekt eines Klimapreises, ist in diesem Zusammenhang auch die Verbesserung der Lebensumstände der Nutztiere. Klimaschonendes und zugleich regionales, gesundes Obst und Gemüse erfahren größeren Zuspruch. Urlaub im Umland wird wieder attraktiver. Die heimische Industrie, mit ihren kürzeren Transportwegen, erlebt einen ungeahnten Aufschwung. Und dies ganz ohne Handelsprotektionismus und populistisches nationalistisches Säbelrasseln.

 

 

Ein gutes System ist immer auch enorm simpel. Das komplette Thema Klimagas wird ausschließlich auf das Endprodukt und die damit verbundene komplette Wertschöpfungskette, und damit auf den Konsumenten verlagert. Ein sehr schlankes, da universelles, enorm wirkungsvolles, da gut umsetzbares, unschlagbar effektives, da (klima)bedarfsgerechtes und nicht zuletzt auch sehr gerechtes Prinzip für unsere komplette Gesellschaft.