Eine unbequeme Wahrheit über Verbrennungsmotoren

E-Fuels sind eine große Errungenschaft und haben selbstverständlich ihre Berechtigung. Bspw. in Bereichen, die schwer zu Defossilisieren sind, wie etwa in der Luftfahrt, wo es um hohe Energiedichten bei relativ geringem Gewicht und gleichzeitig kleinem Volumen geht. Grüner Wasserstoff ist auch unerlässlich, um die Stahl- und Chemiebranche klimaneutral zu machen. Wofür er allerdings viel zu schade ist, um ihn als E-Fuel in unseren Autos in ineffektiven „Wärmekraftmaschinen“ namens Verbrennermotor zu verfeuern.

Der Einsatz, um damit den Verbrennermotor möglichst lange am Leben zu erhalten, ist energetischer und betriebswirtschaftlicher Unsinn - die Erzeugung von E-Fuels für diese Anwendung ist schlicht unwirtschaftlich.  Überdies ist die Gesamtenergiebilanz im Vergleich zum Elektroauto vernichtend.

 

Eine kurze Einordnung von Johannes Kückens - deutscher Wissenschaftsjournalist, Podcaster und ausgebildeter Physiker:

 

Das Problem mit der Verbrennung

Das Problem der Verbrennung ist die Verschwendung, respektive der schlechte Wirkungsgrad bei der Anwendung in unseren Automotoren. Verbrennungsmotoren sind physikalisch gesehen sogenannte Wärmekraftmaschinen, genau wie die gute alte Dampfmaschine. Wärmekraftmaschinen erzeugen durch Verbrennung sehr viel Wärme. Diese Wärmeenergie wird in Bewegungsenergie umgewandelt. Das Problem dabei sind die Naturgesetze - genauer gesagt, der zweite Hauptsatz der Thermodynamik. Dieser legt unverrückbar fest, dass bei diesem Prozess immer der Großteil der Energie - weit mehr als die Hälfte - als Abwärme verpuffen muss. Denn Wärme kann niemals vollständig in eine andere Energieform umgewandelt werden. Oft wird aber behauptet, dass sich das mit Ingenieurskunst und Erfindergeist noch verbessern ließe. Und diese Sicht ist jedoch falsch - man kann gegen ein Naturgesetz nicht antüfteln. Natürlich ist die kontrollierte Verbrennung über die letzten 150 Jahre sehr viel effizienter geworden. Schon Rudolf Diesel war ein Erfinder, der sich mit einigem Erfolg besonders darum bemüht hat,: Der Dieselmotor schafft zwar einen etwas besseren Wirkungsgrad als ein Benzinmotor. Aber wir sind längst am Ende der Fahnenstange bzgl. der Grenze für den Wirkungsgrad angekommen, welchen die Thermodynamik für alle Wärmekraftmaschinen festlegt, und zwar felsenfest.

 

Was aber ist mit E-Fuels, also synthetischen Kraftstoffen, bei deren Produktion genauso viel CO2 aus der Luft geholt wird, wie bei der Verbrennung später wieder frei wird? Ihre Gesamtbilanz müsste doch klimaneutral sein - so die Hoffnung vieler, die Verbrennungsmaschinen und Treibstoffe noch nicht abschreiben wollen.

E-Fuels sind zwar eine tolle Erfindung, wir werden sie in Zukunft sicher brauchen: für Flugzeuge oder Schiffe. Denn die lassen sich nur schwer oder gar nicht elektrifizieren, weil Akkus für deren enormen Energiebedarf zu schwer wären. Gerade bei großen Passagierflugzeugen und Containerschiffen ist daher eine Elektrifizierung kaum möglich. Elektromotoren sind viel effizienter, denn sie gehen nicht den Umweg über Wärme.

 

Stellt sich die Frage: Könnten E-Fuels denn nicht auch in PKW Verbrennungsmotoren klimaneutral arbeiten?

Theoretisch schon. Wenn es ausreichend E-Fuels gäbe und diese auch noch bezahlbar wären. Warum das aber aus rein physikalischen Gründen nie der Fall sein wird:

Das Problem ist wieder die Verschwendung. Denn das E in E-Fuels steht für "Elektrizität". Um E-Fuels herzustellen, braucht man große Mengen elektrischer Energie - und zwar aus erneuerbaren Quellen, da sie sonst nicht klimaneutral sind und man gleich fossile Kraftstoffe tanken könnte.

 

 

Man kann also sagen: Verbrennerautos mit E-Fuels fahren im Grunde auch auf Basis von Strom. Deshalb lassen sich Batterie-Autos und E-Fuel-Autos auch gut vergleichen. Der Stromverbrauch ist sozusagen ihr gemeinsamer Nenner. Dieser Vergleich mag aber für viele überraschend sein: 

 

„Mit derselben Menge elektrischer Energie,

mit der ein Batterie-Auto 100 Kilometer weit fahren kann,

fährt ein E-Fuel-Auto maximal 20 Kilometer weit.“

 

 


Der Grund hierfür ist auch wieder die Thermodynamik. Denn erstens entstehen große Verluste bei der Erzeugung von E-Fuels - etwa 50 Prozent der elektrischen Energie gehen dabei verloren. Zweitens betreibt man mit dem wertvollen E-Fuel auch noch den ineffizienten Verbrennungsmotor. Elektromotoren sind viel effizienter, denn sie gehen nicht den Umweg über Wärme und haben daher auch nicht so hohe Verluste. 


Betrachtung der gesamten Kette der Energieerzeugung:

Ganz abstrus wird es, wenn man die komplette Kette der Energieerzeugung betrachtet: 

 

  • vom erheblichen Energiebedarf für die Förderung des Rohöls an Land bzw. Offshore 
  • dessen Transport zu den Raffinerien via Pipelines bzw. Tankerflotte 
  • dem enormen Energieeinsatz für den Betrieb der unzähligen Raffinerien weltweit 
  • dem Transport des Kraftstoffs via Pipeline bzw. LKW zu den Tanklagern bzw. Tankstellen

Der nachfolgende Animationsfilm "The Dirty Truth about Combustion Engine Vehicles", ein Open Source Projekt von Mark Linthicum, 
zeigt den verschwenderischen Energieverbrauch und die Umweltverschmutzung von Benzin- und Dieselfahrzeugen im Vergleich zu Elektrofahrzeugen. 

Das Video „The dirty truth about combustion engine vehicles“ stellt die Zusammenhänge sehr anschaulich dar - das sind 12 Minuten, die sich wirklich lohnen!


Alles in allem ein extrem schmutziger und ineffizienter Prozess der nur deswegen wirtschaftlich betrieben werden kann, weil all dies immer noch jährlich mit Abermilliarden Steuergeldern subventioniert wird. Und weil die Gewinne aus den fossilen Geschäftsmodellen privatisiert werden, während die Beseitigung deren Schäden, falls überhaupt möglich, sozialisiert werden. Ein historisch gewachsener Irrsinn der dringend reformiert werden muss. 

 

Das von der NGO SaveClimate.Earth vorgestellte Konzept einer zusätzlichen Klimawährung, würde genau solche Sachverhalte sichtbar machen.  Weil sie die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet: von der Förderung der fossilen Primärenergieträger bis hin zum fertigen Produkt - kleinteilig und manipulationssicher. Zudem kommen durch dieses Werkzeug, nach marktwirtschaftlichen Mechanismen, automatisch die Technologien zum Einsatz, die am kostengünstigsten und mit dem geringsten Aufwand die meiste Emissionsreduktion bewirken. Auf diese Weise setzen sich, die ,gesamtgesellschaftlich am sinnvollsten, Strategien durch – ohne die externalisierten Kosten auszublenden.

 

Wer erklärt dies jetzt "Merz und Konsorten", die evidente Erkenntnisse der Wissenschaft für “grüne Ideologie” oder “Klimahysterie“ halten?

 

Weitere Informationen zur Klimawährung ECO: www.saveclimate.earth

 

 

 

Dies ist ein Beitrag des Blogs ECOlogisch der Klimaschutz NPO Saveclimate.Earth - Organisation für nachhaltige Ökonomie.