
Sowohl die Werkstatt als auch der letzte TÜV-Bericht bestätigen: Deine Bremsen sind marode und müssen sofort ausgetauscht werden. Trotzdem fährst du den Berg hinab– wider besseres Wissen, obwohl du um die Lebensgefahr weißt. Genau so verhalten wir uns in der Klimakrise, indem wir weiterhin auf unzureichende klimapolitische Instrumente vertrauen. Wir wissen, dass die bisherigen Erfolge bei der Emissionsreduktion „too little and too late“ sind - wir sind nicht on track. Die gewählten Maßnahmen EU-ETS und CO2-Bepreisung wirken unzureichend. Eine der Krise entsprechende Verschärfung dieser Werkzeuge wäre jedoch weder gesellschaftlich akzeptiert noch politisch mehrheitsfähig. Es muss also ein neues, besseres System her, das das alte überflüssig macht.
Unser Verhalten verdeutlicht auf erschreckende Weise die kollektive Verweigerung der Realität in Bezug auf die Klimakrise. Es ist ein Dreiklang der Selbsttäuschung: die Leugnung des Ausmaßes und der Unumkehrbarkeit der Katastrophe ("wird schon nicht so schlimm"), die Überschätzung individueller Konsumeinschränkungen ("wenn jeder nur ein bisschen ...") und das blinde Vertrauen in weitestgehend wirkungslose politische Maßnahmen ("die da oben regeln das").
"Dieses Muster globaler Handlungsunfähigkeit
zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten.
Doch die bittere Wahrheit ist: Unser bestehendes System, eine Klimapolitik gefangen im monetären Korsett ohne ökologische Leitplanken, ist tödlich. Ein tiefgreifender Strukturwandel ist nicht nur unumgänglich, sondern überlebensnotwendig für einen Planeten, der unter dieser Last zusammenbricht. Die größte Sorge bleibt: dass unsere Gesellschaft mangels Courage ein eingefahrenes aber weitestgehend wirkungsarmes System zum Emissionsmanagement so lange weiterbetreibt, bis dessen Insuffizienz unübersehbar wird, wir dann jedoch nicht mehr über aktive Veränderungsoptionen verfügen und die Katastrophe nur noch verwalten können.
Angesichts dieser tiefgreifenden Notwendigkeit eines Systemwandels, der planetare Grenzen achtet und soziale Gerechtigkeit stärkt, rückt die Frage nach konkreten, innovativen Lösungsansätzen in den Vordergrund, um die Spirale der Selbstzerstörung zu stoppen.
Nach einem System, das die Rechte des Einzelnen fördert und schützt, ohne die Rechte der Allgemeinheit außer Acht zu lassen. Eine ökologische Wende unseres Wirtschaftssystems muss her, um die Welt gerechter und friedlicher zu machen - auch im Hinblick auf drohende Verteilungskämpfe bei fortschreitender globaler Erwärmung, und zur Wahrung der Rechte und der Freiheit vor allem unserer Kinder und künftiger Generationen.
Ein vielversprechendes Konzept, das genau diese Prinzipien in einem neuen wirtschaftlichen Rahmenwerk zu vereinen sucht, ist das Modell der Klimawährung ECO:
Die NGO SaveClimate.Earth hat ein Konzept als Gegenvorschlag entwickelt, welches in der gleichen Größenordnung skaliert wie das Problem selbst. Es kommt ohne zusätzliche ordnungsrechtliche Verteuerungen aus, da es über eine komplementäre Kohlenstoff-Ressourcenwährung funktioniert. Unter anderem deshalb bietet es entscheidende Vorteile für alle relevanten Stakeholder – für die Politik, die Industrie und uns Bürger. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung des Personal Carbon Trading, hin zu einem emergenten Emissionsmanagementsystem auf Bürgerebene. Es nutzt die Marktmacht der großen Anzahl von Millionen Konsumenten, die aufgrund ihrer kontingentierten persönlichen Budgets klimafreundlichere Dinge bevorzugen. Initial innerhalb der EU eingeführt beschleunigt es die notwendige Defossilisierung der Industrie und deren Herstellungsprozesse - intrinsisch motiviert - alleine aufgrund marktwirtschaftlicher Mechanismen. So entstehen deutlich schneller klimafreundliche Konsum- und Mobilitätsalternativen, und dies ohne der Notwendigkeit staatlicher Intervention.
📢 Wie solch ein Modell einer komplementären Ressourcenwährung initial auf EU-Ebene umgesetzt werden könnte, beschreibt das Buch "Exit-Strategie Klimawährung ECO". Das dazugehörige E-Book ist als Open Source als kostenloser Download verfügbar.

Dies ist ein Beitrag des Blogs ECOlogisch der Klimaschutz NPO Saveclimate.Earth - Organisation für nachhaltige Ökonomie.