Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht ...

 

… und manchmal liegen einfach umzusetzende Lösungen schon auf der Hand.

 

 

Wir stellen uns vor, dass man zur Förderung der Elektromobilität, neben steuerlichen Kaufanreizen, auch durch staatliche Regulierung den Ausbau der mangelhaften Ladeinfrastruktur beschleunigen könnte. Städte und Kommunen könnten verpflichtet werden, je nach Größe beziehungsweise Einwohnerzahl, eine definierte Anzahl an Ladeplätzen vorzuhalten. Das würde das Henne-Ei Problem lösen (weil es zu wenige Ladesäulen gibt, kauft kaum jemand ein E-Auto - und weil kaum E-Autos gekauft werden, werden nur wenige neue Ladesäulen installiert). In Norwegen ist Ladeinfrastruktur kein Problem mehr. Nicht verwunderlich, dass dort der Anteil an neu zugelassen E-Autos signifikant gestiegen ist - ein nachahmenswertes Beispiel für sinnvolle staatliche Steuerung.

 

Auch fragen wir uns, warum bei unserem derzeitigen massiven Leidensdruck, die Bauordnung nicht pauschal für Neubaugebiete vorgibt, dass Neubauten eine entsprechend der Wohnfläche bemessene Fläche an installierter Photovoltaik oder Solarthermie haben müssen. Ähnlich wie es beispielsweise ja auch schon lange Vorschriften dahingehend gibt, die Häuslebauer verpflichten, eine Regenwasserzisterne zu setzen, wenn in dem Baugebiet ein Abwassertrennsystem existiert. 

 

Man kann sich auch an Projekten beteiligen, die für die persönliche Umsetzung viel zu groß sind. Ein Beispiel von vielen ist die Power to Gas Technologie (P2G). Mittels dieser Technologie, wird die Speicherproblematik, von über dem Bedarf liegenden, regenerativ erzeugten, temporären Stromüberschüssen entschärft, solange die zum Transport des an den Küsten erzeugten Windstroms in die Ballungsgebiete im Süden benötigten Stromtrassen noch fehlen. Als „grünes“ Speichergas wird Methan oder Wasserstoff verwendet.

 

Vorrangiges Ziel all dieser Konzepte sollte es sein, klimafreundliches Verhalten zu belohnen! 

 

Für einen Supermarktbetreiber beispielsweise, wird es sich auf einmal als rentabel erweisen, wenn in die Produktion von Solarstrom auf dem eigenen Dach investiert wird, um damit die Energie- und Klimaversorgung des Marktes und ggf. auch die Ladesäulen für die Elektrofahrzeuge der Kunden zu versorgen. Da sich ja auch die Lagerhaltung und das Betreiben der Kühlkette im Klimapreis der angebotenen Produkte niederschlägt, wird diese Art der CO2-Reduktion den Klimapreis der angebotenen Artikel senken und somit das verfügbare Budget der Kunden schonen. Solche klimafreundlichen Maßnahmen, werden sich nicht zuletzt auch in den Umsatzzahlen des Supermarktes niederschlagen. Alle werden dabei gewinnen. Die Kunden werden von niedrigeren ECO-Preisen der in einem solchen Betrieb angebotenen Produkte profitieren. Der Betreiber wird von stärkerem Zulauf und somit von einem höheren Umsatz profitieren. Und nicht zu vergessen, die Atmosphäre wird weniger mit schädlichem Klimagas belastet. Wenn das mal keine Win-Win-Win Situation ist!

 

Das gleiche kann für das Transportgewerbe gelten. Der Spediteur, der die Güter mit einer möglichst grünen Flotte transportiert, hat gegenüber herkömmlichen Flottenbetreibern einen deutlich günstigeren ECO-Preis auszuweisen. Dadurch wird seine Dienstleistung, gegenüber der Konkurrenz, in puncto Klimagasemission abgewertet und in der Nachfrage aufgewertet. Auch die Luftfahrtindustrie kann auf diesen Zug aufspringen und beispielsweise die Flotte mittels aus grünem Strom und Elektrolyse hergestelltem synthetischen Kerosin betreiben.