Vorteile des ECO-Modells

Die nachfolgende Gegenüberstellung beschränkt sich auf die beiden wichtigsten angewandten Systeme innerhalb der EU, den Europäischen Emissionszertifikatehandel und die CO2-Steuer - im direkten Vergleich zur Klimawährung ECO

Dieses System ist effektiv, sozial gerecht und unmittelbar wirksam. Es garantiert wirkungsvoll die Einhaltung der verabredeten Emissionsobergrenzen und lässt sich gut in bestehende nationale und internationale marktwirtschaftliche Prozesse (Import/Export) integrieren.

 

Der ECO ist ein manipulationssicheres CO2e-Bepreisungs- und Abrechnungssystem, da die fixe Summe an ECO in einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert. Der am Endprodukt angegebene ECO-Preis ist automatisch immer richtig, da die Industrie vom klimabörslichen ECO-Handel ausgeschlossen ist. Mehreinnahmen können somit nicht kapitalisiert werden. Unrealistisch niedrige ECO-Preise sind ebenso nicht möglich, da aufgrund unzureichender Deckung Vorstufen nicht mehr bezahlt werden könnten. Eine Manipulation bei der Preisgestaltung ist somit ausgeschlossen.

 

Die Produktion klimaschädlicher Produkte wird durch die begrenzten persönlichen Budgets (CAP) der Bürger reduziert. Die Industrie wird automatisch auf emissionsarme Produktionsprozesse umstellen, da sich die Nachfrage der Konsumenten hin zu klimafreundlichen Produkten verändert. Denn ECO-günstige Produkte, die mit wenig CO2 hergestellt wurden, werden favorisiert.

 

Technologien die bewirken, dass Produkte klimafreundlicher, entstehen, werden sich ganz automatisch durchsetzen. Auf Seiten der Industrie fließen CO2-reduktionsbezogene Umweltinvestitionen automatisch dahin, wo sie das ökonomisch beste Kosten-Nutzen-Verhältnis entfalten - ganz ohne die Notwendigkeit ordnungsrechtlichen Eingreifens, bzw. gelenkter Steuerungsimpulse seitens der Politik. Die sich verändernde Nachfrage schafft unweigerlich das notwendige Angebot. Das Wirtschaftswachstum wird so endlich vom ungezügelten Wachstum des ökologischen Ressourcenverbrauchs entkoppelt. Wir müssen dabei nicht zwangsläufig wesentlich weniger konsumieren, sondern vor allem anders produzieren.

 

Der ECO verhindert jede Art von Greenwashing, und dies ganz ohne komplizierte und starre Einzelregelungen treffen zu müssen. Er sorgt dafür, dass sich alle Teilnehmer der Gesellschaft ganz natürlich für den ökologisch sinnvollen Weg entscheiden. Er bietet ein Maximum an persönlicher Entscheidungsfreiheit, innerhalb klar gesteckter Grenzen für alle.

 

Der staatliche Aufwand ist gering, da lediglich beim Fördern der fossilen Brennstoffe kontrolliert werden muss - sozusagen am Flaschenhals des Systems.

 

Carbon Leakage ist ausgeschlossen, da beim Import fossil produzierter Waren in die RWU diese entsprechend ihres CO2-Anteils mit ECO ausgepreist und von den Endkunden bezahlt werden müssen.

 

Die Gefahr einer Inflation der Primärwährung durch Konsumverteuerung („Greenflation“) besteht nicht, weil die persönlichen Emissionsbudgets kostenfrei zugeteilt werden.

 

Es gibt keine „künstliche“ Verteuerung durch CO2-Bepreisung jedweder Art. Haushalte werden nicht zusätzlich belastet. Auch besteht keine Inflationsabhängigkeit des Systems, da die Komplementärwährung ECO von Landeswährungen entkoppelt ist.

 

 

ZUSÄTZLICHE AUFWENDUNGEN:

  • Der supranationale institutioneller Mehraufwand liegt in der Etablierung einer Klimabank mit Klimakonten und der Klimabörse als ECO-Handelsplattform.
  • Der zusätzliche Aufwand bei den Bürgern besteht im Haushalten zweier Konten bzw. Budgets und ggf. der Teilnahme am klimabörslichen Handel.
  • Unternehmen sind Durchreicher der anfallenden ECO-Kosten, weswegen eine doppelte Buchführung notwendig ist, ähnlich eines Fremdwährungskonto.

Kurzportrait der Systeme Klimawährung ECO, EU-ETS und CO2-Steuer

Klimawährung ECO

Das Modell der komplementären Ressourcenwährung ECO beschreibt ein volumenbasiertes Treibhausgas Kontingentierungs-, Bepreisungs- und Abrechnungsmodell. Mittels der Klimawährung ECO werden persönliche, handelbare Emissionsbudgets auf Bürger-Ebene, in Form eines kostenlosen ökologischen Grundeinkommens eingeführt. Das Konzept basiert auf dem Prinzip des Personal Carbon Trading und wurde zu Cap, Personalize and Trade weiterentwickelt. Klimaschädlicher Konsum wird unattraktiv, weil Bürger aufgrund ihres begrenzten persönlichen Emissionsbudgets, Waren und Dienstleistungen mit einem  kleinen ECO-Preis bevorzugen. Da der ECO kostenlos ausgegeben wird, gibt es keine direkte Verteuerung des Konsums. Der ECO bildet die Summe THG ab, die entlang der kompletten Wertschöpfungskette entsteht. Verbraucher können somit direkt die Klimaschädlichkeit verschiedener Produkte miteinander vergleichen und proaktiv eine Kaufentscheidung für die klimafreundlichere Variante treffen. Der am Endprodukt angegebene Klimapreis ist automatisch immer richtig, da die Industrie vom klimabörslichen ECO-Handel ausgeschlossen ist. Eine Manipulation bei der Preisgestaltung ist somit nicht möglich. Das Systemdesign des ECO nutzt die Macht der Konsumenten und legt die Verantwortung und das Steuerungspotential für Klimaschutz komplett in die Hände aller Verbraucher. Das noch verbleibende Emissionsbudget wird allen Bürgern der Ressourcen-Währungsunion (RWU) in Form der komplementären Klimagas-Währung ECO monatlich in gleicher Höhe kostenlos zur Verfügung gestellt, um den individuellen THG-Konsum zu bezahlen. Als zusätzliches Emissions-Preisschild dient der ECO als Wegweiser für klimafreundlichen Konsum, da der ökologische Fußabdruck einer jeden Sache als Summe CO2 abgebildet wird. Geplant ist die Einführung initial innerhalb der EU. Es handelt sich um einen Konzeptvorschlag der NGO SaveClimate.Earth.

 

Europäischer Emissionshandel EU-ETS

Der Europäische Emissionszertifikatehandel ist ein volumenbasiertes THG Bepreisungs- und Abrechnungsmodell. Die Mitgliedsstaaten geben eine entsprechende Menge an Emissionszertifikaten an die im System erfassten Anlagenbetreiber aus - teilweise kostenlos, teilweise über Versteigerungen. Die Emissionszertifikate können auf dem Markt frei gehandelt werden. Dadurch bildet sich ein Preis für den Ausstoß von Treibhausgasen (Cap and Trade). Am Ende einer Bilanzierungsperiode muss bei Überschreiten der Emissionsrechte eine Strafgebühr gezahlt werden. Das Preissignal für CO2-Emissionen, sowie eine definierte Obergrenze, setzen Anreize Emissionen einzusparen. Der Europäische Emissionshandel ist seit 2005 das zentrale Klimaschutzinstrument der EU, und derzeit in 31 europäischen Ländern (27 EU-Staaten plus Liechtenstein, Island, Norwegen, Schweiz) etabliert.

 

CO2-Steuer (später geplant als nationaler Emissionshandel)

Bei der CO2-Steuer, oder auch CO2-Preis, handelt es sich aktuell um eine reine Preislösung (kein Cap). Ziel der Abgabe ist es, mithilfe eines planmäßig ansteigenden Kohlenstoffpreises,  die Nutzung fossiler Brennstoffe in den Bereichen Wärme und Verkehr zu verringern. Dieses Instrument wurde 2021  in Deutsch­land eingeführt. Diese Art der CO2-Bepreisung kommt so oder in ähnlicher Form - beispielsweise in Kombination mit einem Rückvergütungssystem (Klimadividende) - auch in anderen Ländern weltweit  zur Anwendung.

Unterschiede in der Funktionsweise

ECO

Emissionsrechtehandel auf persönlicher Ebene, mittels komplementärer Währung (Volumenlösung). Klimaschädlicher Konsum wird unattraktiv, weil Bürger aufgrund ihres begrenzten persönlichen Emissionsbudgets, Waren und Dienstleistungen mit einem kleinen ECO-Preis bevorzugen. Da der ECO kostenlos ausgegeben wird, gibt es keine direkte Verteuerung des Konsums. Der ECO kann von den Konsumenten gehandelt werden, nicht von der Industrie. Die Produktion klimaschädlicher Güter wird durch die begrenzten persönlichen Budgets (Cap) der Bürger reduziert. Die Industrie wird automatisch auf emissionsarme Herstellungsverfahren umstellen, da sich die Nachfrage der Bürger, hin zu klimafreundlichen Produkten, ändert. Die Zuteilung erfolgt als gleiches kostenloses monatliches ökologisches Grundeinkommen für alle Bürger.

 

EU-ETS

Emissionsrechtehandel für Großemittenten, begrenzt auf definierte Sektoren (Volumenlösung). Treibhausgas-Emissionen sollen gesenkt werden, indem eine begrenzte Zahl an Emissionsrechten über Versteigerung ausgegeben und anschließend auf einem Markt gehandelt wird. Firmen, die größere Mengen klimaschädlicher Gase emittieren als ihre Zertifikate erlauben, können weitere hinzukaufen. Firmen, die wenig emittieren, können ihre Zertifikate verkaufen. Die Produktion klimaschädlicher Waren wird durch die Begrenzung der Verschmutzungsrechte (Cap) reduziert. Zusätzlich wird ein Preissignal durch direkte Verteuerung gesetzt, weil die Zertifikatskosten an die Endverbraucher weitergegeben werden. Die Zuteilung der Zertifikate erfolgt durch Versteigerung bzw. kostenlose Vergabe, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen nicht zu gefährden.

 

CO2-Steuer

CO2-Abgabe bestimmter Sektoren (Preislösung). Dabei soll klimaschädlicher Konsum durch stufenweise gesteigerte Verteuerung unattraktiv werden und ein Anreiz für Bürger geschaffen werden, CO2-intensiven Konsum einzuschränken. Die Produktion klimaschädlicher Güter soll durch die Verteuerung des Konsums reduziert werden.

Qualitative und quantitative Erfassung der Emissionen und Sektoren

ECO

Das Modell erfasst, sektorübergreifend, 100% der konsumbedingten THG-Emissionen der teilnehmenden Länder. Erfasste Treibhausgase: CO2 (erweiterbar auch auf andere Treibhausgase, ausgedrückt als CO2e).

 

EU-ETS

Etwa 40% der im Geltungsbereich entstehenden Emissionen ausgewählter Sektoren werden erfasst. Derzeit nehmen ca. 11.000 Fabriken und Kraftwerke, mit einer Heizleistung > 20MW, am ETS teil. Erfasste Sektoren: Stromerzeugung durch thermische Kraftwerke, Raffinerien, Hochöfen, Zementindustrie, Luftfahrt, chemische Industrie, etc. Eine Erweiterung auf die Bereiche Gebäude und Verkehr ist für das Jahr 2026 geplant. Erfasste Treibhausgase: CO2, N2O (Lachgas) und PFC (perfluorierte Kohlenwasserstoffe).

 

CO2-Steuer

Diese Abgabe ist begrenzt auf ausgewählte Sektoren - derzeit Wärme und Verkehr. Erfasste Treibhausgase: CO2.

Wirksamkeit der Emissionsreduktion

ECO

Der Effekt der Emissionsreduktion ist vergleichsweise hoch, da alle Sektoren eingebunden sind. Es kann nicht über der vereinbarten Obergrenze emittiert werden, weil die Ausgabemenge der volumenlimitierten Ressourcenwährung ECO, dem begrenzten Gesamtemissionsbudget entspricht. Eine Änderung des ECO-Ausgabevolumen wirkt sich schnell auf die Konsumnachfrage der Bürger, und folglich auf die Emissionen, aus.

 

EU-ETS

Die Wirksamkeit dieses Instruments reduziert sich aufgrund günstiger Zertifikatspreise und eines zusätzlichen Preisverfalls durch Überallokation und Strompreiskompensation. Außerdem sind nicht alle Sektoren in das System eingebunden. In Folge teils fehlender, bzw. mäßiger Kosten für die Zertifikate, bestehen wenig Anreize für Investitionen in grünere Prozesse. Die Tatsache, dass Zertifikatskosten zu den Endverbrauchern durchgereicht werden können, reduziert den Transformationsdruck auf die Industrie zusätzlich.

 

CO2-Steuer

Dieses Modell funktioniert derzeit ausschließlich über Verteuerung des Konsums. Eine Budgetierung wird momentan noch nicht angewendet – es fehlt also das Cap. Die CO2-Steuer kann die Einhaltung eines Emissionszieles in dieser Form nicht garantieren. Sie müsste den Preis für fossile Energie in einem Maß erhöhen, dass trotz des Effekts der Preiselastizität der Verbrauch von fossilen Energien in gewünschter Weise sinkt. Dazu ist eine CO2-Steuer in einer Höhe notwendig, die vermutlich politisch nicht durchsetzbar wäre. Eine durchsetzbare CO2-Steuer hingegen würde die gesteckten Reduktionsziele verfehlen.

Transparenz des Klimapreises

ECO

Der ECO bildet die Summe THG ab, die entlang der kompletten Wertschöpfungskette entsteht. Verbraucher können somit direkt die Klimaschädlichkeit verschiedener Produkte miteinander vergleichen und proaktiv eine Kaufentscheidung für die klimafreundlichere Alternative treffen. Der am Endprodukt angegebene Preis ist automatisch immer richtig, da die Industrie vom klimabörslichen ECO-Handel ausgeschlossen ist.

 

EU-ETS

Da sich die durchgereichten Kosten für die Zertifikate mit dem wirtschaftlichen Produktpreis zu einem Gesamtpreis kombinieren, ist eine transparente Differenzierung der enthaltenen Klimakosten für den Kunden nahezu nicht möglich. Der separate Aufpreis des CO2-Fußabdruckes ist kaum ersichtlich.

 

CO2-Steuer

Da sich die beaufschlagten Kosten für die CO2-Steuer mit dem wirtschaftlichen Produktpreis zu einem Gesamtpreis kombinieren, ist eine transparente Differenzierung der enthaltenen Klimakosten für den Kunden auch hier nahezu nicht möglich. Der separate Aufpreis des CO2-Fußabdruckes ist ebenso kaum ersichtlich. 

Konsumfreiheit

ECO

Dieses System ermöglicht ein Maximum an persönlicher Entscheidungsfreiheit, da Konsum nicht zusätzlich, ordnungsrechtlich verteuert wird. Es ermöglicht individuelle Kaufentscheidungen für oder gegen klimafreundlichen Konsum, innerhalb klar gesteckter Grenzen für alle. Die Konsumfreiheit wird für alle Bürger gleichermaßen durch das begrenzte persönliche Budget eingeschränkt.

 

EU-ETS

Die zusätzliche Verteuerung durch den Zertifikatspreis schränkt die Konsumfreiheit insbesondere unterer Einkommensgruppen ein.

 

CO2-Steuer

Die zusätzliche Verteuerung durch die CO2-Steuer schränkt auch hier die Konsumfreiheit besonders der Geringverdiener ein.

Soziale Aspekte

ECO

Bei diesem Modell werden Haushalte nicht zusätzlich belastet, weil die persönlichen Emissionsbudgets kostenfrei zugeteilt werden. Jedem Bürger wird das gleiche CO2-Kontingent in Form eines kostenlosen ökologischen Grundeinkommens zugeteilt. Dieses kann von Privatpersonen an einer Klimabörse gehandelt werden. So wird THG-Geringverbrauchern ein zusätzliches finanzielles Einkommen ermöglicht. Darüber hinaus findet ein Ausgleich zwischen Ärmeren und Reicheren statt, was zur Entschärfung des Wohlstandsgefälles beiträgt.

 

EU-ETS

Mit Ausnahme der Variante kostenloser Zertifikatszuteilung, werden Bürger mit einer zusätzlichen Konsumverteuerung belastet, weil die Kosten der Zertifikate an die Verbraucher durchgereicht werden. Dies trifft vor allem Geringverdiener überproportional und zementiert Wohlstandsklüfte. Darüber hinaus ist das Vergabeverfahren über Auktionierung ungerecht, weil kapitalstärkere Unternehmen größere Mengen Zertifikate ersteigern können. Emissionsrechte können von teilnehmenden Unternehmen gehandelt werden. Die Ersteigerungserlöse werden u.a. verwendet für: die Erhöhung des ALG 2, die Senkung der Energierechnungen einkommensschwächerer Haushalte, der Finanzierung von Programmen für Energieeffizienz und -suffizienz, und der Überlassung der Versteigerungseinnahmen an Entwicklungsländer.

 

CO2-Steuer

Der Preisaufschlag für diese Abgabe wird ausschließlich von den Verbrauchern getragen. Einkommensschwache Haushalte werden dadurch überproportional belastet, und wirtschaftliche Ungleichheiten gefestigt. Die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung werden teils reinvestiert in klimaschonenden Verkehr und energieeffiziente Gebäude oder als Entlastung für Bürger, in Form von: Senkung der EEG-Umlage, Erhöhung des Wohngeldes, Erhöhung der steuerlichen Entfernungspauschale, und der Gewährung von Mobilitätsprämien.

 

Bei der Variante mit Rückvergütung tritt der Verteuerungseffekt deutlich geringer auf, da die Einnahmen über eine Dividende wieder an die Bürger zurückgezahlt werden. Klimafreundlicher Konsum wird durch Rückvergütung belohnt. Allerdings findet die Ausschüttung Dividende nach dem „Gießkannenprinzip“ statt. Auch sehr wohlhabende Haushalte profitieren von dieser Dividende in gleicher Höhe. 

Einbeziehung des Verursacherprinzips und Flexibilität bzgl. dynamischer Klimaziele

ECO

Die Industrie produziert nicht zum Selbstzweck, sondern entsprechend unser aller Nachfrage. Der ECO überträgt daher, nach dem Verursacherprinzip, die Verantwortung für Klimaschutz KOMPLETT auf die kleinste Einheit des Marktes, und legt sie in die Hände ALLER Verbraucher, mit deren enormer Steuerungswirkung. Das ECO-Ausgabevolumen kann entsprechend dem beschlossenen Gesamtemissionsbudget jederzeit dynamisch angepasst werden. Das Emissionsziel wird durch flexible Steuerbarkeit des Systems immer genau erreicht.
EU-ETS
Ein Emissionsrechtehandel auf einer solch übergeordneten Ebene berücksichtigt nicht ausreichend die kleinste Einheit am Markt, die Konsumenten, mit deren enormer Steuerungswirkung. Das Ausgabevolumen der Zertifikate ist in der aktuellen Handelsperiode festgelegt. Eine flexible Anpassung des Cap an veränderte Klimaziele ist daher schwierig.

 

CO2-Steuer

Die Besteuerung des Konsums setzt bei diesem Mechanismus verursacherbasierend bei den tatsächlichen THG-Verursachern, den Endverbrauchern, an. Die Höhe der Staffelung der CO2-Steuer ist bis 2026 bereits festgelegt, und kann nicht flexibel entsprechend dynamischer Klimaziele angepasst werden.

Manipulationssicherheit

 

ECO

Der Effekt des Carbon Leakage, also die Abwanderung emissionsintensiver Industrien ins Ausland mit weniger strengen Regularien,  ist bei diesem Konzept ausgeschlossen. Im- und Exportgeschäfte werden stringent an das System des ECO adaptiert. Innerhalb der Kohlenstoff-Ressourcen-Währungsunion ist es Bürgern deshalb nicht möglich, durch persönlichen Konsum mehr als ihr anteiliges Budget an Treibhausgasen zu emittieren. Dabei ist es völlig egal, wo auf der Welt die Produkte hergestellt wurden. Das Konzept setzt dabei nicht auf Preisaufschläge für die Konsumenten, sondern die Waren werden, entsprechend ihres THG-Gehaltes, an das System des ECO angepasst. Durch diese grenzübergreifende, limitierende Wirkung der Parallelwährung ECO überschreitet die RWU, selbst durch Im- und Exportgeschäfte, niemals ihr festgelegtes CO2-Budget.

 

Weiterhin verhindert ein immanent geschlossenes Kreislaufsystem jegliche Art der Preismanipulation, da jede Instanz innerhalb der Value Chain, ECO-Rechnungen der Vorinstanzen, ausschließlich mittels Einnahmen nachgelagerter Stufen begleichen muss. Unrealistisch hohe ECO-Preise sind betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll, da Unternehmen Mehreinnahmen nicht kapitalisieren können, da sie vom Handel an der Klimabörse ausgeschlossen sind. Unrealistisch niedrige ECO-Preise sind ebenfalls nicht möglich, da aufgrund unzureichender Deckung, Vorstufen nicht mehr bezahlt werden könnten. Eine Spekulation mit dem ECO durch Privatpersonen ist ebenfalls ausgeschlossen, da hinzugekaufte ECO nicht wieder gehandelt werden können.

 

EU-ETS

Die Gefahr des Carbon Leakage ist bei diesem Instrument gegeben. Weiterhin besteht die Möglichkeit der Manipulation mittels geschickter Aufteilung der Einrichtungen. Ist eine Feuerungsanlage größer als 20MW, besteht die Möglichkeit der Teilung, um nicht unter die Regelung zu fallen. Eine Überschreitung des festgelegten Cap ist generell möglich, da Mehremissionen lediglich eine Strafgebühr zur Folge haben. Auch ist die Spekulation mit Zertifikaten möglich, was letztendlich zu noch höheren Preisaufschlägen für die Verbraucher führt.

 

CO2-Steuer

Bei der CO2-Abgabe ist die Manipulationssicherheit sehr hoch.

Inflationsabhängigkeit

 

ECO

Da die persönlichen Emissionsbudgets kostenfrei zugeteilt werden, besteht keine Gefahr einer Inflation der Primärwährung durch Konsumverteuerung („Greenflation“). Es gibt keine „künstliche“ Verteuerung durch CO2-Bepreisung jedweder Art. Haushalte werden nicht zusätzlich belastet. Auch besteht keine Inflationsabhängigkeit des Systems, da die Komplementärwährung ECO von Landeswährungen entkoppelt ist. Zudem ist es aus ökonomischer Sicht, gerade in einer Inflationsphase, wenig überzeugend, das Klimaproblem mit Geld lösen zu wollen. Die derzeit hohe Inflation zeigt ganz deutlich, dass das Geldsystem zur Bewältigung der Krise nicht taugt.

 

EU-ETS

Es besteht die Gefahr einer Inflation der Primärwährung durch Konsumverteuerung („Greenflation“), weil die Kosten der Zertifikate an die Endverbraucher durchgereicht werden. Von diesem Aufpreis sind einkommensschwächere Haushalte überproportional betroffen. Die Zertifikatspreise sind inflationsabhängig und ergeben sich bei jeder Versteigerung neu. Ihre Höhe richtet sich dabei nach Angebot und Nachfrage.

 

CO2-Steuer

Der CO2-Preis muss mit der Inflation wachsen, ansonsten verringert sich dessen Wirkung.

Staatlicher administrativer Aufwand

 

ECO

Die autonome ECO-Bepreisung entlang der Wertschöpfungskette kommt vollständig ohne staatliche Kontrolle aus. Seitens des Gesetzgebers bedarf es lediglich einer Überwachung der ECO-Zahlungen der Förderer an die Klimabank, entsprechend der Fördermengen, am Flaschenhals des Gesamtsystems.

 

EU-ETS

Jede der derzeit ca. 11.000 Fabriken und Kraftwerke muss einzeln erfasst werden. Dies bedeutet einen hohen Verwaltungsaufwand durch den Gesetzgeber, weil bereits jetzt in viele Bereiche hineinadministriert werden muss. Einen noch deutlich höheren Aufwand würden die notwendigen Maßnahmen zur Integration der Sektoren erfordern, die bis dato noch nicht dem Emissionshandel unterliegen.

 

CO2-Steuer

Der Gesetzgeber gibt die Höhe des CO2-Steuersatzes vor und definiert für welche Bereiche diese zu erheben ist. Weiterhin entstehen Aufwendungen durch die Verteilung der eingenommenen Steuern – insbesondere bei einem Rückvergütungsssystem.

Fazit

 

Der EU-ETS ist bereits seit vielen Jahren fester Bestandteil europäischer Klimaschutzbestrebungen. Es handelt sich um ein volumenbasiertes Instrument, welches gut innerhalb marktwirtschaftlicher Prozesse integriert ist. Um das Klimaziel einzuhalten, müsste das System allerdings dringend auf weitere Sektoren und auch deutlich kleinere Marktteilnehmer ausgeweitet werden, was administrativ enorm aufwendig ist. Auch die Gefahr der Manipulation und der Abwanderung emissionsintensiver Industrien, erschwert die Wirksamkeit dieses Systems.

 

Das Modell der CO2-Steuer müsste, über die Bereiche Wärme und Verkehr hinaus, ebenfalls deutlich ausgeweitet werden, um Emissionen in ausreichendem Maße zu reduzieren. Das Prinzip der erhofften Emissionsreduktion mittels Verteuerung funktioniert aber auch deshalb unzureichend, weil den Bürgern nicht in ausreichendem Maße realistische, klimafreundliche Konsumalternativen zur Verfügung stehen. Eine ausreichend wirksame Verteuerung hingegen, wäre wahrscheinlich politisch kaum durchsetzbar. Bisher ist lediglich ein stufenweiser CO2-Preisanstieg bis zum Jahr 2026 vorgesehen. Danach sollen die Verschmutzungsrechte, ebenso wie beim EU-Emissionshandel, per Auktion ersteigert werden.

 

Beiden Systemen gleich ist die fehlende Transparenz des Klimapreises bzgl. der Klimaschädlichkeit der Produkte. Darüber hinaus belasten Verteuerungen, sowohl durch den EU-ETS als auch die CO2-Steuer, einkommensschwächere Haushalte finanziell überproportional stark, weswegen sich, neben der unzureichenden Wirksamkeit, mit zunehmenden Preissteigerungen auch die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung reduziert. Denn hier spielen zwei sehr komplexe Themen ineinander: Das Gerechtigkeitsproblem und das Klimaproblem.

 

All dies macht deutlich, dass man das Problem Klimawandel nicht alleine innerhalb bestehender Währungssysteme lösen kann. Ein komplementäres Ressourcenwährungssystem, mit persönlichen handelbaren Emissionskontingenten, ermöglicht eine gerechte und zugleich wirkungsvolle Limitierung klimaschädlicher Emissionen. Mit der Klimawährung ECO beispielsweise lassen sich Emissionen lückenlos erfassen, transparent abbilden und gerecht abrechnen. CO2-reduktionsbezogene Umweltinvestitionen fließen  automatisch dahin, wo sie das ökonomisch beste Kosten-Nutzen-Verhältnis entfalten. Marktwirtschaftliche Gesetze funktionieren im Einklang mit ökologischer Nachhaltigkeit. Klimaschutzziele können punktgenau angesteuert, und ein garantierter Reduktionspfad garantiert werden. Das System ist vergleichsweise kostengünstig organisier- und administrierbar. Umfangreiche, kaum kontrollierbare gesetzliche Regelungen werden vermieden. Die Industrie profitiert von hoher Planungssicherheit für ihre Investitionen, durch sichere Vorhersehbarkeit der Mechanismen. Emissionsgerechtigkeit und ökologische Marktwirtschaft gehen Hand in Hand.

 

Wo Licht ist, ist auch Schatten:

 

  • Für Unternehmen bedeutet das System persönlicher handelbarer Emissionsbudgets, die Notwendigkeit einen weiteren buchhalterischen Posten verwalten zu müssen. Dies ist allerdings konsequent mit dem Verursacherprinzip vereinbar. Firmen, die Produkte in Verkehr bringen möchten, bei deren Entstehung Treibhausgase emittiert wurden, wird auch der administrative Mehraufwand einer doppelten Buchführung für deren ökologischen Preis auferlegt.
  • Seitens der Bürger entsteht ein zusätzlicher Aufwand dadurch, dass sie mit einem weiteren Konto bzw. Budget haushalten müssen. Auch die Möglichkeit des Handelns der persönlichen Emissionsbudgets stellt ein Novum dar.
  • Auf supranationaler Ebene bedarf es etlicher Aufwände durch die Etablierung und das Betreiben der Klimabank, der Verwaltung der Klimakonten, und der Etablierung und dem Betreiben der Klimabörse.

Eine detailliertere, exemplarische Gesamtübersicht verschiedener THG-Abrechnungsmodelle, kann über folgenden QR-Code abgerufen werden: Gegenüberstellung verschiedener THG-Abrechnungsmodelle

Zusammenfassung

Das Modell der Klimawährung ECO kurz und knackig

Die Klimakrise ist ein globales, multikausales und vielschichtiges Problem. Wir können sie nicht mit Einzelregelungen bekämpfen, sondern brauchen einen skalierbaren Handlungsrahmen, der es uns erlaubt, auf ökologische Herausforderungen zügig und angemessen zu reagieren. Nur wenn wir unsere Wirtschafts-, Konsum- und Lebensweise nachhaltig gestalten, und ökologische und soziale Gesichtspunkte gleichrangig zu ökonomischen berücksichtigen, werden wir unserer Verantwortung für zukünftige Generationen gerecht. Klimaschutz bedeutet, dass jeder Konsum nach dem Verursacherprinzip, mit seinem tatsächlichen Ressourcenpreis, beziffert werden muss.

 

Vielen ist aber die enorme Dimension der erforderlichen THG-Einsparungen nicht annähernd bewusst, soll die Erderwärmung auch nur annähernd auf 1,5 Grad begrenzt werden. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der durchschnittliche CO2-Verbrauch pro Person/Jahr bei ca. 9,7 Tonnen. Um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, müssen wir aber auf unter 2 Tonnen kommen. Das entspricht einer erforderlichen Reduktion um ca. 80 Prozent - breitbandig über alle Lebensbereiche! Dass dies mit Einschränkungen und Verzicht nicht zu bewältigen ist, liegt auf der Hand, denn unser Konsum lässt sich nur bedingt und sehr begrenzt quantitativ reduzieren. Die gegenwärtigen Werkzeuge der Politik setzen allerdings maßgeblich auf Einschränkung unseres fossilen Konsums durch Verteuerung. Verteuerung schafft aber nicht in ausreichendem Maße realistische nachhaltige Konsum- und Mobilitätsalternativen im erforderlichen Rahmen.

 

Zudem werden die Mengen fossiler Primärenergieträger, die WIR nicht mehr verbrauchen, umgehend über den Preismechanismus von anderen Ländern der Welt aufgekauft, und dort verbrannt. Das Weltklima profitiert also kaum davon. Außerdem kommen die damit erzeugten Produkte als vermeintlich billige Importe zu uns, und konterkarieren unsere Bemühungen um Klimaschutz.

 

Überdies erschwert eine Reihe systembedingter und persönlicher Gründe hinreichendes Handeln, im Angesicht des drohenden Desasters. Zum einen ist das primäre Ziel der Politik Machterhalt und Wiederwahl. Dies ist der speziellen Architektur unseres demokratischen Systemdesigns geschuldet. Sie ist ferner massiv von einer gut funktionierenden Wirtschaft abhängig, die allerdings keine zusätzlichen Aufwände für Klimaschutz will. Denn die Industrie ist an Wachstum und Profit interessiert, nicht an Klimaschutz. Schließlich bewegt man sich in der Regel innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen und ein Umbau der Produktion, hin zu klimafreundlichen Prozessen, bedeutet zunächst Investitionen, die die Wettbewerbsfähigkeit beeinflussen - auch im internationalen Kontext.

 

Diese systemimmanente Verbindung aus Wirtschaft und Politik, konterkariert ihren eigentlichen Auftrag, sinnvoll und vorausschauend zum Wohle aller Menschen zu agieren. Ein Teufelskreis aus der Verflechtung unterschiedlicher Zielkonflikte, zwischen ökologischem Bewusstsein und ökonomischen Zwängen, der Diffusion von Verantwortung, und ein Zwiespalt zwischen Eigennutz und Moral. So ernüchternd es klingt, unsere Gesellschaft ist voller Zielkonflikte. Eines haben wir jedoch alle gemein – niemand, der bei Verstand ist, kann wirklich den ungebremsten Klimawandel wollen.

 

Deshalb ist es so wichtig, die Lösung des Problems von all diesen unterschiedlichen, teils kurzfristigen Partikularinteressen zu entkoppeln und ein System zu etablieren, das, nach dem Verursacherprinzip, die kleinste Einheit am Markt berücksichtigt, nämlich den Konsumenten mit seiner enormen Steuerungswirkung. Ein System, das die Macht und die Verantwortung für Klimaschutz komplett in die Verantwortung aller Bürger legt, und in dem marktwirtschaftliche Gesetze im Einklang mit ökologischer Nachhaltigkeit funktionieren.

 

 

Das Prinzip der Klimawährung ECO

Die Grundidee basiert auf dem Prinzip des Personal Carbon Trading. Wir haben es weiterentwickelt zu Cap, Personalize and Trade von THG (Treibhausgasen). Dieser gesamtgesellschaftliche Lösungsansatz bewirkt, dass sich durch begrenzte persönliche Budgets einer limitierten Kohlenstoffressourcenwährung, unsere Nachfrage ganz automatisch hin zu grüneren Produkten verändern wird. Durch sinnvolles Limitieren und Rationieren, wird deshalb durch die Verbraucher selbst der notwendige Veränderungsdruck auf die Industrie und deren Herstellungsprozesse ausgeübt. Das Modell bringt dadurch den Emissionshandel auf die persönliche Ebene. Es beschreibt die Einführung der rationierten Ressourcenwährung ECO (Earth Carbon Obligation),  als CO2-Äquivalent unseres Konsums, um die Bepreisung und Kontingentierung der THG vom Geldsystem abzukoppeln. Denn Geld ist prinzipiell grenzenlos verfügbar, und daher nicht geeignet, die begrenzte Ressource Atmosphäre abzubilden.

 

Dieses System soll initial innerhalb der EU, und einer möglichst großen Allianz der Willigen, etabliert werden.

 

 

Persönliches CO2-Budget als ökologisches Grundeinkommen

Der ECO wird allen Bürgern als kostenloses ökologisches Grundeinkommen zur Verfügung gestellt, um damit den individuellen CO2-Konsum zu bezahlen. Seine Ausgabemenge richtet sich nach einem zyklisch zu bestimmenden Gesamtemissionskontingent für alle Länder, die der Ressourcen-Währungsunion (RWU) angehören, und kann jederzeit flexibel angepasst werden, so dass das Emissionsziel immer genau erreicht wird. Das noch verbleibende Gesamtemissionsbudget wird durch ein Komitee, auf möglichst multinationaler Ebene, basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Simulationen und Empfehlungen, für einen festgelegten Betrachtungszeitraum quantifiziert, und gerecht auf alle Bürger aufgeteilt. Da der ECO kostenlos ausgegeben wird, gibt es keine direkte Verteuerung des Konsums. Unternehmen haben kein eigenes ECO-Kontingent.

 

Der ECO ist also eine zweite Währung in Form eines digitalen Zahlungsmittels - komplementär zum Euro - welches die gesamten ökologischen Kosten unseres Konsums repräsentiert. Er soll den Euro nicht ersetzen, sondern ihn ergänzen. Der Verbraucher bezahlt von nun an neben dem Marktpreis der Produkte, zusätzlich deren ökologischen Wert mit der Klimagas-Währung ECO.

 

Dieses Konzept berücksichtigt außerdem auch ein wahrscheinliches weiteres Ansteigen der Weltbevölkerung. In diesem Falle ist lediglich eine Anpassung des Quotienten, bezüglich des Ausgabevolumens des ECO, erforderlich. Die vereinbarte Emissionsobergrenze, bleibt davon unberührt denn das zur Verfügung stehende Klimagas-Budget ist fix und nicht inflationär ausweitbar. Auch unterliegt die Komplementärwährung ECO nicht dem Zinseffekt. Das Verhältnis der Gesamtmenge an ECO zum THG-Emissionskontingent, bleibt stets hart miteinander verkoppelt. 

 

 

Exemplarische Berechnung des persönlichen, monatlichen ECO-Budgets:

Verbleibendes Gesamtemissionsbudget: 2 Tonnen CO2 p.P./Jahr - entspricht 166 kg CO2 p.P./Monat.

 

1 kg CO2 entsprechen 10 ECO, somit werden 1.660 ECO pro Person/Monat als ökologisches Grundeinkommen von der Klimabank auf das persönliche Klimakonto überwiesen.

 

Es kann nicht mehr emittiert werden, als ursprünglich festgelegt, weil das Ausgabevolumen des ECO dem begrenzten Gesamtemissionsbudget entspricht.

 

 

Der ECO als separates Emissions-Preisschild

Durch den ECO erhält jede Ware einen zweiten Preis. Der Euro-Preis repräsentiert, wie bisher, die Wertschöpfungskette mit ihren Kapitaleinsatzkosten, Rohstoffkosten, Arbeitskosten und einer Handelsspanne. Der ECO-Preis hingegen bildet ausschließlich die ökologischen Kosten ab und dient als Wegweiser für klimafreundlichen Konsum. Alles erhält dadurch einen realistischen und transparenten Klimapreis. Durch den ECO wird der ökologische Fußabdruck unseres CO2-Konsums quantitativ sichtbar, denn er beinhaltet alle Emissionen, die entlang der kompletten Wertschöpfungskette entstehen. Verbraucher können somit direkt die Klimaschädlichkeit verschiedener Produkte miteinander vergleichen und proaktiv eine Kaufentscheidung für die klimafreundlichere Variante treffen. Die tatsächliche Menge an CO2, die ein Produkt oder eine Dienstleistung benötigt, kann nun verursacherbasiert über das persönliche CO2-Konto abgerechnet werden. Das Umweltgut Atmosphäre bekommt dadurch einen materiellen Wert. Durch die neu gewonnene Transparenz hat nun jeder die Freiheit zu entscheiden, wofür er sein rationiertes Kontingent an Emissionen ausgibt und wie er Klimaschutz in sein Leben integriert. Denn klimaschädlicher Konsum wird unattraktiv, weil aufgrund der begrenzten persönlichen Emissionsbudgets, Waren und Dienstleistungen mit einem  kleinen ECO-Preis bevorzugt werden. Der ECO überträgt daher, nach dem Verursacherprinzip, die Verantwortung für Klimaschutz KOMPLETT auf die kleinste Einheit des Marktes, und legt sie in die Hände ALLER Verbraucher, mit deren enormen Steuerungswirkung. Die Industrie wird automatisch auf emissionsarme Produktionsprozesse umstellen, da sich die Nachfrage der Konsumenten hin zu klimafreundlichen Produkten verändert.

 

 

Die ECO-Preisbildung

Der Treibhausgasanteil wird auf jeden einzelnen Artikel heruntergebrochen. Die Fördermengen der fossilen Energiequellen unterliegen dabei einer marktwirtschaftlichen Limitierung durch das geschlossene System der Kohlenstoff-Ressourcenwährung, indem nicht mehr gefördert werden darf, als mit der begrenzten Währung bezahlt werden kann. Innerhalb dieses Systems müssen die Kosten für die Förderung der fossilen Energieträger, letztendlich durch die Bezahlung der Endkunden gedeckt sein. Der ECO zirkuliert in einem geschlossenen Kreislaufsystem zwischen der Klimabank, den Klimakonten der Verbraucher, über alle Herstellungsinstanzen hinweg, bis hin zu der Gewinnung der fossilen Primärenergieträger.

 

Die ECO-Preisbildung erfolgt autonom und interpretationsfrei entlang der Wertschöpfungskette und kommt vollständig ohne staatliche Kontrolle aus. Sie startet direkt bei der Gewinnung der fossilen Energieträger. Alles, was dazu benötigt wird, ist das Wissen, wie viel CO2 aus Kohle, Öl und Gas bei deren Verbrennung entsteht. Diese Werte sind wissenschaftlich hinreichend bekannt und werden mit Beginn der Förderung durch den ECO auf jeder Rechnung ausgewiesen. Der Gegenwert von 10 ECO für 1kg CO2 wird also mit Beginn der Lieferkette übermittelt, somit muss kein Glied der Wertschöpfungskette seine Emissionen bilanzieren. Die Beträge teilen sich entlang aller an der Produktion, dem Transport und sonstigen beteiligten Teilinstanzen innerhalb der Value Chain, auf. Die einzige Kalkulation, die von jedem Glied in der Wertschöpfungskette durchgeführt werden muss, ist, lediglich die ECO-Kosten aller Vorstufen INTERPRETATIONSFREI aufzuaddieren und diese durch die produzierte Stückzahl zu teilen, um die anteiligen ECO-Kosten an die nächste Instanz weiterreichen zu können.

 

 

Manipulationssichere Bepreisung

Ausnahmslos alle Sektoren sind beim Erfassen abgedeckt, da bereits beim Fördern sämtliche CO2-Emissionen mit ECO bezahlt wurden. Die Ressourcenkosten der Wertschöpfung, sind durch den ECO-Preis durchgängig separat sichtbar. Es können keine weiteren, nicht im ECO-Endpreis enthaltenen CO2-Anteile in einem Produkt „versteckt“ sein, als über die zahlreichen Vorstufen der Value Chain abgerechnet wurden. Selbst der CO2-Anteil, auch der allerkleinsten enthaltenen Schraube, ist integriert und wird somit für den Kunden sichtbar. Durch die sehr hohe Kleinteiligkeit der Kalkulation, die ALLE Teilstufen der Wertschöpfung enthält, ist die Informationsqualität, bezüglich der Klimaschädlichkeit, an den Endprodukten sehr hoch. Sie ist wesentlich präziser und auch flexibler, als die jedes noch so professionellen CO2-Bilanzierungsdienstleisters, bzw. einer noch so guten CO2-Rechner-App. Übrigens spiegelt sich jede kleinste energetische Optimierung im Herstellungsprozess eines Konsumgutes, direkt im ECO-Endpreis wider, und verbessert dessen Marktchancen.

 

Da Unternehmen vom ECO-Handel an der Klimabörse ausgeschlossen sind, besteht kein Anreiz Waren oder Dienstleistungen mit unrealistisch hohen ECO-Preisen auszuzeichnen. Denn ein ECO-Überschuss kann nicht kapitalisiert werden, da zu viel eingenommene ECO nicht an der Klimabörse verkauft werden können. Außerdem bedeuteten irreal hohe ECO-Preise einen Wettbewerbsnachteil gegenüber der Konkurrenz, weil Verbraucher, wegen ihrer begrenzten ECO-Budgets, eher ECO-günstigere Alternativen von Mitbewerbern bevorzugen würden.

 

Eine unrealistisch niedrige ECO-Preisgestaltung wäre ebenfalls nicht zielführend. Zwar würden sich solche Waren und Dienstleistungen besser als die der Konkurrenz verkaufen, allerdings führten zu geringe ECO-Einnahmen unweigerlich dazu, dass schon bald die Rechnungen der Vorstufen und Zulieferer nicht mehr bezahlt werden könnten. So wie bei normalem Geld, muss auch hier realistisch kalkuliert werden, um kostendeckend zu wirtschaften. Somit ist das ECO-System, durch den bewussten Ausschluss der Industrie vom ECO-Handel, außergewöhnlich manipulationssicher.

 

 

Bezahlen mit der Klimawährung ECO

Die Bezahlung der Güter und Dienstleistungen mit dem ECO hingegen „fließt“ rückwärts. Angefangen von den Konsumenten, über die einzelnen Prozessstufen hindurch, bis hin zu den Ressourcenquellen, respektive den Förderunternehmen, die zuvor die geförderten Mengen fossiler Energie, entsprechend ihrem CO2-Äquivalent, an die Klimabank bezahlt haben. So fließen alle ECO, die erstmalig beim Fördern in Rechnung gestellt wurden, letztendlich wieder zu den Unternehmen zurück. Eine Kontrolle seitens des Gesetzgebers ist nur hier, am Flaschenhals dieser gesamten Kette, nämlich bei den Förderunternehmen, notwendig. Ein sehr schlankes, da administrativ relativ unaufwendiges System.

 

Der ECO-Preis, könnte während dem Bezahlvorgang bspw. mit der EC-Karte, gleichzeitig mit der Belastung des Girokontos, mit einer parallelen Abbuchung vom persönlichen Klimakonto erfolgen. Menschen, die keine EC-Karte haben, oder es bevorzugen mit Bargeld zu bezahlen, können dies auch weiterhin tun. Sie bekommen, bei Bedarf, eine separate Klimabank-Checkkarte ausgestellt, damit bei einem Barkauf das fällige Klimakontingent abgebucht wird. Der ECO soll aus Gründen der besseren Handhabbarkeit, eine bargeldlose, rein elektronische Ressourcenwährung sein, denn wer möchte schon gerne zwei Portemonnaies mit sich führen. 

 

 

Das persönliche Klimakonto

Um den privaten THG-Konsum zu erfassen und abzurechnen, bedarf es persönlicher Klimakonten. Diese werden durch die Klimabank, analog eines normalen Gehaltsgirokontos, monatlich in Form eines für jeden gleichen, abgestimmten Betrages aufgeladen. Ziel ist es, die Emissionen des persönlichen Konsums zu erfassen, mittels der Parallelwährung ECO zentralisiert abzurechnen und somit gerecht und sehr effektiv zu limitieren. Nur natürliche Personen erhalten ein Klimakonto. Die Industrie erhält keine eigenen Budgets, sondern lediglich ECO-Verrechnungskonten.

 

Beim Überziehen des Klimakontos wird, ähnlich wie auch beim herkömmlichen Geldkonto, beispielsweise eine weitere Abbuchung im Supermarkt an der Kasse verweigert. In diesem Fall kann der Kunde versuchen, sich zusätzliches Klimakontingent an der Klimabörse zu besorgen, oder aber den Kauf auf später verschieben. Auch ein gewisser Dispositionsrahmen ist denkbar, falls das Budget für größere Anschaffungen, wie etwa der Kauf eines Hauses oder Autos, nicht ausreicht.

 

 

Handel mit ECO an der Klimabörse

ECO-Budgets können anteilig gehandelt werden. Der Zu – bzw.- Verkauf findet an der Klimabörse statt, einer supranationalen Handelsplattform für persönliche Emissionskontingente. Die jeweiligen Preise in Landeswährung ergeben sich durch Angebot und Nachfrage. Der Handel mit ECO ist nur möglich, wenn nicht verbrauchte ECO zum Verkauf angeboten werden, somit wird das Gesamtbudget an Emissionen niemals überschritten. Der Handel kommt vor allem einkommensschwächeren Haushalten zugute, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Situation meist weniger CO2-Konsum ausüben. Bürger, die mehr als das ihnen zustehende Kontingent an Klimagas verbrauchen, zahlen Geringverbrauchern, die Ihre ECO anteilig zum Verkauf anbieten, DIREKT einen finanziellen Ausgleich. Dies sichert Geringverbrauchern ein zusätzliches Einkommen und trägt somit zur Entschärfung des Wohlstandsgefälles bei.

 

Um Spekulationen von Privatpersonen mit der Ressourcenwährung zu verhindern, werden hinzugekaufte ECO elektronisch getaggt, um auszuschließen, dass sie nochmals an der Klimabörse gehandelt werden. Einmal hinzugekauft, können sie ausschließlich für den Konsum verwendet werden. Auch das ökologische Grundeinkommen Minderjähriger wird in ähnlicher Weise elektronisch markiert, um zu verhindern, dass Kinderreichtum zu einem Geschäftsmodell werden kann. Diese ECO können nicht an der Klimabörse gehandelt, sondern müssen ebenfalls ausschließlich für den Konsum verwendet werden.

 

Die Industrie ist von diesem Handel ganz bewusst ausgeschlossen, um Manipulationen bei der ECO-Preisgestaltung, zum Zwecke der Bereicherung, auszuschließen. Denn die Ressourcenwährung ECO soll nicht zum Anlage- bzw. Spekulationsobjekt verkommen, sondern stets den realen ökologischen Wert unseres Konsums widerspiegeln.

 

 

Import/Export von Waren und fossiler Energie

In einer globalisierten Welt muss ein nachhaltiges Wirtschaftssystem innerhalb einer neuen Ressourcen-Währungsunion (RWU) so designt sein, dass es auch die Schnittstellen zum Rest der Welt berücksichtigt, um weiterhin sinnvoll Handelsbeziehungen unterhalten zu können.

 

Im- und Exportgeschäfte werden daher stringent an das System des ECO adaptiert. Innerhalb der RWU wird es Bürgern somit überhaupt nicht mehr möglich sein, durch ihren persönlichen Konsum mehr als ihr anteiliges Budget an Treibhausgasen zu emittieren. Dabei ist es völlig egal, wo auf der Welt die Produkte hergestellt wurden. Das Konzept setzt dabei nicht auf Preisaufschläge für die Konsumenten, sondern die Waren werden, entsprechend ihres THG-Gehaltes, an das System des ECO angepasst. Durch diese grenzübergreifende, limitierende Wirkung der Parallelwährung ECO überschreitet die RWU, selbst durch Im- und Exportgeschäfte, niemals ihr festgelegtes CO2-Budget:

 

  • Das noch verbleibende Gesamtemissionsbudget wird auch durch Handelsbeziehungen mit Non-RWU-Ländern eingehalten.
  • Durch die Anwendung von Border Adjustments für Importe und Exporte, bleibt das Kreislaufsystem des ECO stringent in sich geschlossen.
  • Drittstaaten werden motiviert der RWU beizutreten, damit die Zertifizierung ihrer Produkte entfällt bzw.  ein Zoll in Landeswährung für fossil produzierte Güter oder Energieträger aus der RWU vermieden wird.
  • RWU-Produkte erhalten ein verkaufsförderndes ehrliches, grünes Image, ähnlich wie seinerzeit das Label „Made in Germany“ für herausragende Qualität.